Jedes Jahr am 31. Oktober feiern die evangelischen Mitchrist:innen den Reformationstag. Dabei wird an den Beginn der Reformation durch Martin Luther im Jahr 1517 erinnert. Weltweit gedenken Protestant:innen der Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen, die wichtige Veränderungen in der Kirche anstießen und schlussendlich auch zur Entstehung der evangelischen Kirche beitrugen.
Einen Tag vor dem Reformationstag, am 30. Oktober 2025, war eine Gruppe der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz, unter anderen auch Bernd Hillebrand vom Institut für Pastoraltheologie, genau an dem Ort, wo Luther seine Thesen veröffentlichte, nämlich in Wittenberg. Anlass war die “Grazer Woche” an der Evangelischen Fakultät Leipzig, und so wurden die ‘Grazer:innen’ von Kolleg:innen aus Leipzig auf ihrem Ausflug nach Wittenberg begleitet.
Vieles wurde in den Erklärungen vor Ort deutlich - beispielsweise, wieso Luther in Wittenberg als Professor lehrte, dass an der Schlosskirchentür öfters Thesen angeschlagen wurden, oder die Frage, ob Luther tatsächlich eine Kirche gründen wollte. Der Austausch mit den evangelischen Theolog:innen aus Leipzig an diesem historisch so wichtigen Ort eröffnete interessante Perspektiven und sollte unbedingt fortgesetzt werden.
Der Ort Wittenberg mit seiner Geschichte bleibt nach wie vor eine nicht zuletzt pastoraltheologische Anfrage an die kirchliche Tradition und an die biblische Verkündigung, auch mit der Frage, ob dabei der Mensch tatsächlich immer im Vordergrund steht.